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FINDE BALANCE DURCH STILLE

  • Autorenbild: Claudia
    Claudia
  • 11. Dez. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Mai 2024

In der schnelllebigen und oft anspruchsvollen Welt, in der wir leben, wird Stille oft als bloße Abwesenheit von Lärm betrachtet. Doch im Kontext des Yoga offenbart sich die Stille als eine kraftvolle Quelle für Körper und Geist. Auszeiten und ruhige Pausen haben tiefgreifende positive Effekte auf unser Wohlbefinden und sind wichtig für unsere geistige und körperliche Erholung. Im Yoga sind diese Auszeiten eine Form der Stille, eine bewusste Entscheidung, sich von der ständigen Geräuschkulisse und Ablenkungen im Außen zurückzuziehen und einen Raum der inneren Ruhe zu schaffen. Durch Meditation, Achtsamkeit und bewusste Handlungen können wir die heilende Kraft der Stille aktivieren und tiefgreifende Veränderungen in unserem Inneren bewirken.


Aber warum tut die bewusst gewählte Stille gut? Die Taktung im Alltag war noch nie so schnell wie heute. Die Flut an Informationen, noch nie so dicht. Die Anzahl an Medien, denen wir uns bedienen, noch nie so groß. Vieles, das wir früher Dienstleister*innen für uns gemacht haben, machen wir heute selbst. Das fordert uns, fordert unseren Geist, unseren Körper, unser Gehirn. Die vielen Reize und die Geschwindigkeit, mit der sie passieren, resultieren nicht selten in Überforderung, innerer Unruhe und dem Gefühl, Ansprüchen nicht gerecht zu werden. In all dem Lärm geht etwas unter, das so enorm wichtig für unseren Geist und unseren Körper ist, um sich zu erholen: Stille. Die Entschleunigung in Form von Stille ist pure Erholung für Körper und Geist. In all der Ablenkung haben wir verlernt Stille zuzulassen und mit ihr umzugehen. Sie hat unterschiedliche Ausprägungen. Die Stille im Wald ist eine andere als die Stille zuhause am frühen Morgen. Diese bewussten Pausen ermöglichen uns nicht nur uns zu erholen, sondern auch unseren Gedanken zu ordnen und unseren Fokus neu auszurichten, und innere Stärke aufzubauen. Die Praxis der Stille im Yoga ist kein Rückzug aus der Welt; sie ist eine bewusste Entscheidung, innere Gelassenheit zu finden, während wir den Herausforderungen des Lebens begegnen. In der Stille erkennen wir die Bedeutung, einen Raum für Selbstreflexion zu schaffen und so Balance zwischen innerer Ruhe und Gelassenheit und äußeren Anforderungen zu finden.

 

Der Effekt von Stille auf Geist und Körper:


Mentale Klarheit: In der Stille findet der Geist Raum zur Ruhe. Der ständige Fluss von Gedanken wird unterbrochen, was zu einer mentalen Klarheit führt. Das Gedankenkarussell beruhigt sich, und wir können uns auf den Moment und besser auf unsere Aufgaben konzentrieren.

 

Stressabbau: Durch den Rückzug in die Stille reduzieren wir den Cortisolspiegel und fördern ein tieferes Gefühl der Entspannung und innerer Gelassenheit. Entspannt und gelassen fällt es uns leichter, mehr im Moment und bei sich zu sein.

 

Emotionale Ausgeglichenheit: Stille ermöglicht es uns, Emotionen bewusst zu erleben, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Wir entwickeln eine tiefere emotionale Intelligenz und lernen, mit unseren Gefühlen auf eine gesündere Weise umzugehen.

 

Entspannung des Nervensystems: In der Stille schaltet der Körper in den Ruhe- und Erholungsmodus. Das parasympathische Nervensystem wird aktiviert, was zu einer umfassenden Entspannung des Körpers führt.

 

Bessere Schlafqualität: Die Stille bereitet den Weg für einen erholsamen Schlaf. Durch die Beruhigung des Geistes vor dem Schlafengehen verbessert sich die Qualität des Schlafs, was wiederum die Regeneration des Körpers fördert.


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So integrierst du Stille in deinen Alltag und schaffst Raum für Ruhe und neuen Fokus:

 

1. Entspannte Morgen- und Abendroutine:

Nimm dir am Morgen und Abend bewusst Zeit für dich selbst, bei einer Tasse Tee, mit einer kurzen Meditation, Journaling, oder Yoga. Lass das Radio in der Früh oder den Fernseher am Abend bewusst aus und genieße die Ruhe. Das Gehirn verarbeitet nicht nur das, was wir bewusst wahrnehmen, sondern nimmt auch unterbewusst wahr – so auch latente Hintergrundgeräusche oder negative Meldungen. Die Reduktion von Geräuschquellen am Morgen und Abend hilft dir, dich besser zu konzentrieren und besser abzuschalten. Wie du deinen Abend gestaltest, wirkt sich auf deine Schlafqualität und den nächsten Morgen aus. Mit einer für dich passenden Routine bereitest du deinen Körper und dein Bewusstsein auf die so wichtige Erholungszeit in der Nacht vor. Tipps für eine wohltuende Morgen- und Abendroutine findest du hier.

 

2. Pausen und Abschirmung im Arbeitsumfeld:

Baue kurze Pausen in deinen Arbeitsalltag ein. Stehe auf, mache einen kurzen Spaziergang, schau aus dem Fenster oder setze dich für einige Minuten ruhig hin, um tief durchzuatmen. Das kann helfen, den Fokus zu erneuern. Wenn du in einem Großraumbüro arbeitest, bist du konstant umgeben von Hintergrundgeräuschen – davon kannst du dich zum Beispiel mit Noise-Cancelling Kopfhörern abschirmen.

 

3. Digitale Auszeiten:

Plane regelmäßige digitale Auszeiten ein. Reduziere die Nutzung von Smartphone und sozialen Medien. Stille kann auch bedeuten, den digitalen Lärm zu minimieren und bewusst offline zu gehen. Lass dein Handy in einem anderen Raum. Wenn es dir schwer fällt das Smartphone wegzulegen, versuche folgendes: du kannst auf deinem Smartphone Fokus-Zeiten oder die Funktion „Nicht-Stören“ aktivieren – so kommen keine Push- und Text-Nachrichten oder Anrufe durch.

 

4. Zeit in der Natur

Verbringe Zeit in der Natur, um Stille zu erleben. Ein Spaziergang im Park, im Wald oder an einem ruhigen Ort am Wasser kann beruhigend wirken und den Geist entspannen.

 

6. Atemübungen

Atemübungen sind eine hervorragende Technik um dein Nervensystem zu regulieren. Du kannst sie ganz unauffällig im Alltag einbauen. Setze dich für ein paar Minuten hin und konzentriere dich auf deine Atmung. Das reduziert Stress und hilft dir, im Moment zu bleiben. Die einfachste Atemübung: Atme durch die Nase ein und zähle bis 4, atme entspannt durch den Mund aus und zähle bis acht. Wiederhole das ein paar Mal.

 

7. Reduktion und Struktur

Reduziere alles Unnötige, schaffe Ordnung und Struktur. Das können Termine und Vorhaben sein – manchmal nehmen wir uns zu viel vor oder sagen etwas zu, obwohl wir kaum Energie dazu haben. Aber auch Kleidung, Küchenutensilien, Bücher oder Deko-Gegenstände, die sich über die Jahre so ansammeln. So kannst du auch in deinem Zuhause mehr Stille schaffen. Sortiere Unnötiges aus und schaffe Ordnung. Denn auch visuell nimmt unser Unterbewusstsein alles um uns wahr. Du musst nicht gleich dem Minimalismus verfallen. Sortiere aus, was du nicht mehr benötigst und halte Ordnung – das sorgt nicht nur für visuelle, sondern auch für innerliche Ruhe. Plane am Sonntag die bevorstehende Woche und verschaffe dir Überblick, so kannst du am Montag mit Klarheit und gutem Überblick in die neue Woche starten.

 

8. Yin Yoga:

Yin Yoga ist ein ruhiger, passiver Yoga Stil, der vorwiegend im Liegen oder Sitzen auf der Matte ausgeführt wird. Die Übungen werden für drei bis sieben Minuten entspannt gehalten. Beim Yin Yoga geht es physisch wie geistig um das Wahrnehmen und Loslassen. Der Fokus ist ganz nach innen gerichtet. Dieser Yoga Stil wirkt besonders auf tiefe Schichten des Bindegewebes und die sogenannten Meridiane, und tiefsitzende Blockaden können sich lösen.

 



 
 
 

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